THG Quote
In diesem Artikel erfahren Sie
1. Bedeutung THG Quote: Das verbirgt sich hinter der THG Quote mit Blick auf den Fuhrpark.
2. Berechnung THG Quote: Diese Faktoren fließen in die Höhe der THG Quote sowie in Zahlungen mit ein.
3. Beantragung der Auszahlung: So gehen Fahrzeughalter von Elektrofahrzeugen für den Verkauf des Zertifikats vor.
Das große Ziel, den Verkehr nachhaltiger zu gestalten und Klimaziele zu erreichen, hat zur Einführung der THG Quote geführt. Mit der sogenannten Treibhausgasminderungsquote sollen die CO2-Emissionen im Verkehr gesenkt werden. Die in der THG Quote festgelegten jährlichen Ziele bestimmen dabei, welche Einsparungen durch Mineralölkonzerne zu erreichen sind. Gleichzeitig belohnt das Umweltbundesamt aktiv alle Privatpersonen und Unternehmen, die durch die Nutzung von nachhaltigen Alternativen zu Kraftstoffen die CO2-Emissionen reduzieren. Im Folgenden erfahren Sie, welche Ziele und Gedanken hinter der THG Quote stehen und wie diese Quote gerade bei Elektroautos von Vorteil ist.
Was ist mit der THG Quote gemeint?
Der Anteil an ausgestoßenen CO2-Emissionen muss sinken, um staatlich vorgegebene Klimaziele zu erreichen. Mineralölkonzerne müssen ihren Ausstoß an Emissionen jedes Jahr weiter senken. Die genaue Prozentzahl wird durch die THG Quote bestimmt. Diese liegt derzeit bei 9 Prozent und soll in den kommenden Jahren weiter auf bis zu 25 Prozent steigen. Mineralölkonzerne haben dann zwei Möglichkeiten. Einmal können sie die ausgestoßenen CO2-Emissionen um die geforderte Quote senken oder sie können Strafzahlungen leisten. Eine andere Lösung anstelle der Strafzahlungen ist eine Kompensation der zu hohen Emissionen. An dieser Stelle kommt der THG-Quotenhandel mit ins Spiel.
Die THG Quote legt somit die Höhe der jährlichen Einsparungen an CO2-Emissionen für Mineralölkonzerne fest. Langfristig sollen damit die Klimaziele erreicht werden. Die Quote steigt im Laufe der Jahre weiter an. Strafzahlungen und Kompensationen werden nach Tonnen CO2 berechnet, die weniger ausgestoßen sind. Seit dem 1. Januar 2022 können sich sämtliche Fahrer von E-Fahrzeugen sich für die Verwendung des nachhaltigen Ladestroms belohnen lassen. Die Rede ist von dem Verkauf der THG Zertifikate an Mineralölkonzerne, die durch entsprechende Zahlungen ihren CO2 Ausstoß kompensieren.
Die THG Quote in der Praxis
Seit dem 1. Januar 2022 besteht die Möglichkeit, die THG-Quote zuerst beim Umweltbundesamt zu zertifizieren und im Anschluss an verschiedene Kraftstoffproduzenten zu verkaufen. Der Verkauf der Quote findet im Normalfall über einen Dienstleister statt, von denen es mittlerweile zahlreiche Anbieter auf dem Markt gibt. Gegen Einbehalt einer Kommission wickelt der Dienstleister die weiteren Schritte ab, damit Fahrer oder Besitzer der E-Autos zeitnah ihr Geld erhalten. Der Gedanke hinter dem Verkauf der THG Quote ist, dass Mineralölkonzerne auf diese Weise die notwendigen Quoten für eine Reduzierung der CO2-Emissionen erfüllen können. Mineralölkonzerne geben die Straf- oder Ausgleichszahlungen beim Treibstoffverkauf an den Endverbraucher weiter. Dadurch wird die Nutzung von elektrischem Ladestrom gefördert und die Verwendung von herkömmlichen Kraftstoffen verteuert.
Als Referenzwert für die Berechnung der THG Quote gilt der Wert für Treibhausgasemissionen durch Strom. Dieser Referenzwert wird vom Umweltbundesamt festgelegt. Es gelten ebenso vom Umweltbundesamt festgelegte Referenzwerte für die Strafzahlungen bei Nichterreichen der Quote durch Mineralölkonzerne. Wichtig ist, dass die genaue Strommenge, die über jedes einzelne Elektroauto in den Verkehr gelangt, gar nicht richtig gemessen werden kann. Aus diesem Grund handelt es sich bei den Berechnungsgrundlagen um Schätzungen des Umweltbundesamtes, woraus sich die pauschale Treibhausgasminderungsquote beim E-Auto ergibt. Für E-Busse und E-Lastwagen gelten somit natürlich höhere Werte als für E-Autos.
Zu beachten ist jedoch bei einem Blick auf die Umsetzung der THG Quote in der Praxis, dass die genaue Quote stetig schwankt. Es gibt zwar Obergrenzen, die nicht überschritten werden, jedoch können die Ausgleichszahlungen genauso nach unten hin schwanken. Nutzer von privaten oder gewerblichen E-Autos sollten daher genau prüfen, was einzelne Anbieter versprechen. Es kann beispielsweise der Fall sein, dass die Versprechungen hoher Beträge von rund 400 Euro oder mehr pro Fahrzeug gerade im Jahr 2024 nicht mehr der Realität entsprechen. Dabei ist jedoch immer zu prüfen, wie es um aktuelle Werte bestellt ist. Andernfalls ist es kaum möglich, die genauen Auswirkungen der THG Quote in der Praxis zu berechnen. Das gilt vor allem für Flottenbetreiber, die entsprechende Beträge in die Planung einfließen lassen.
Die Berechnung der THG Quote
Maßgeblich ist für die Berechnung der THG Quote die direkte Einsparung an CO2 im Vergleich zu einem Verbrenner. Es handelt sich um einen Wert, der nicht ganz einfach festzulegen ist. Vereinfacht gesagt kommen für die Berechnung der THG Quote zwei Werte zum Einsatz, die genutzt werden. Wichtig ist einmal der durchschnittliche Ladestrom von einem Elektroauto pro Jahr, der verwendet wird. Hier wird aktuell von 2000 kWh ausgegangen. Dann kommt bei der Berechnung der THG Quote die Treibhausgasemission im Durchschnitt zum Tragen, die bei der jährlichen Stromproduktion in Deutschland ausgestoßen wird. Beide Werte sind für die Berechnung wichtig und werden in ein Verhältnis gesetzt, um die THG Quote genau zu bestimmen.
Bei der Berechnung der THG Quote ist außerdem zu bedenken, dass höhere Mengen an nicht nachhaltigem (grünen) Strom dazu führen, dass E-Autos beim Laden ebenfalls weniger grünen Strom verwenden. Anders gesagt haben die höheren Anteile an fossiler Energie bei der Stromerzeugung, die unter anderem durch den Krieg zwischen Russland und der Ukraine verursacht wurden, negative Auswirkungen auf die THG Quote. Denn fossile Energieträger sorgen dafür, dass die Stromerzeugung allgemein schmutziger wird. Entsprechend fallen die Auswirkungen auf die erzeugten CO2 Emissionen sowie auf den Ladestrom für E-Autos aus.
Letztendlich ist die genaue Berechnung der THG Quote damit komplex und von verschiedenen Faktoren abhängig. Nicht nur der durchschnittliche Ladestrom und durchschnittliche Treibhausemissionen haben hier Folgen. Gleiches gilt für die allgemeine Entwicklung der Energiegewinnung, die nicht zu unterschätzen ist.
Die Auszahlung der THG Quote über Zwischenhändler
Halter von Elektrofahrzeugen müssen Zwischenhändler für die Auszahlung der THG Quote einschalten. Grund dafür ist, dass Zwischenhändler die Zertifikate bündeln und im Paket weiterverkaufen. Das ist insofern sinnvoll, weil sonst normalerweise keine besonders große Anzahl an Zertifikaten weitergegeben werden kann. Die Bündelung der Zertifikate und der Weiterverkauf im Paket über Zwischenhändler hat sich daher als praktische Lösung herausgestellt.
So ist der Verkauf von THG Zertifikaten möglich
Der Verkauf von THG Zertifikaten gelingt über einen Dienstleister, der zunächst eine Anmeldung erforderlich macht. Eine Kopie des Fahrzeugscheins ist dann für den weiteren Vorgang erforderlich. Auf diese Weise wird bewiesen, dass das Fahrzeug sich im eigenen Besitz befindet und das es sich tatsächlich um ein E-Auto handelt. Der Dienstleister wird die Daten zum Umweltbundesamt schicken, wo eine Prüfung erfolgt. Frist ist der 28. Februar für das Jahr. Die Auszahlung der THG Zertifikate hängt dabei ganz von dem jeweiligen Zwischenhändler ab und kann daher unterschiedlich lange dauern.
Auswirkungen der THG Quote auf die Flotte
Die THG Quote besitzt vor allem positive Auswirkungen auf die Flotte, wenn Elektroautos als nachhaltige Alternative zu Verbrennern vorhanden sind. Die E-Flotte gilt immer mehr als Lösung für die Zukunft, um frühzeitig auf das Ende der Verbrenner ab 2035 vorbereitet zu sein und um nachhaltiger unterwegs zu sein. Sobald Elektroautos in der Flotte vorhanden sind, ergibt es Sinn, sich um den Verkauf der THG Quote zu bemühen. Oder sich genauer damit zu beschäftigen, welche Auswirkungen mit den Bestimmungen einhergehen.
In der Flotte können Sie als Fuhrparkleiter den THG Quotenhandel zum Festpreis betreiben oder zum Bestpreis abrechnen. Üblicherweise können Sie mit einem CO2 Preis zwischen etwa 150 und maximal 600 Euro pro Tonne rechnen. Das führt zu etwa 240 bis 395 Euro pro Jahr und Fahrzeug, wenn erst einmal die Provision des Vermittlers abgezogen ist. Wie Sie sehen, schwanken die zu erwartenden Prämienzahlungen erheblich. Referenzwerte für das Jahr gelten genau wie der Moment des THG Quotenhandels. Mit der Nutzung entsprechender Dienstleister machen es sich Flottenbetreiber aber deutlich einfacher, da die Prämien mit weniger Arbeitsaufwand erhältlich sind. Die Auswirkungen der THG Quote sind daher bei elektrisch betriebenen Flotten durchweg positiv, da es sich um eine zusätzliche Prämie und somit um eine mögliche Minderung der Flottenkosten handelt.
Vorteile der THG Quote für den E-Fuhrpark
Im E-Fuhrpark sollten Fuhrparkleiter die THG Quote nutzen, um wirtschaftlicher zu arbeiten. Dank der möglichen Zahlung für jedes Fahrzeug mit Elektroantrieb, egal ob E-Auto, E-Lieferwagen oder E-Bus, lassen sich die Kosten für die gesamte Flotte reduzieren. Zu den Vorteilen der THG Quote für den Fuhrpark zählen:
- Einfache Form der Kostenreduzierung bei einer nachhaltigen E-Flotte
- Die Prämie ist mit wenig Aufwand erhältlich
- Umweltziele werden eher erreicht, wenn Prämien eingefordert werden
- Praktisches Belohnungssystem für die Nutzung der E-Mobilität (anstelle von sonst stetig vorkommenden Strafzahlungen für zu hohe CO2 Emissionen)
- Jeder Fuhrpark mit E-Fahrzeugen kann teilnehmen
- Der TCO (Total Cost of Ownership) lässt sich bei teilnehmenden Fahrzeugen senken
Häufige Fragen zur THG Quote
1. Was ist die THG Quote?
Es handelt sich bei der THG Quote um eine Form der Minderung der Treibhausgase. Die THG Quote gibt dabei den Prozentsatz an, um den Mineralölkonzerne jährlich ihre CO2 Emissionen reduzieren müssen. Das Ziel der Treibhausgasminderungsquote, kurz THG Quote, ist eine Reduzierung des Verkehrsaufkommens sowie eine Verlagerung des Verkehrs in Richtung der nachhaltigen Fahrzeuge. Als nachhaltigere Fahrzeuge werden solche angesehen, die weniger Emissionen verursachen
2. Wer profitiert von der THG Quote?
Von der THG Quote profitieren aktuell sowohl private als auch gewerbliche Nutzer von E-Fahrzeugen. Der THG-Quotenhandel ist dabei legal und problemlos möglich, sodass auch Unternehmen ihre Zertifikate entsprechend verkaufen können. Es handelt sich um ein Belohnungssystem, von dem alle Nutzer und Inhaber von E-Fahrzeugen profitieren können. Die Nutzung von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen, die zum Erreichen von Klimazielen beitragen, wird entsprechend belohnt.
3. Wird die THG Quote jährlich ausbezahlt?
Ja, es handelt sich bei der THG Quote um eine jährliche Prämie, die durch den gewählten Dienstleister ausgezahlt wird. Jedes Jahr ist aufs Neue ein Antrag dafür einzureichen, eine automatische Auszahlung der Prämie erfolgt somit nicht. Vor allem für Unternehmen ist dabei zu beachten, dass die genaue Höhe der Prämie aus dem Quotenhandel jährlich schwankt. Mit einer gleichbleibenden Summe ist somit nicht zu rechnen.
4. Wie funktioniert die THG-Quote?
Es handelt sich bei der THG Quote um eine Ausgleichszahlung für Fahrzeughalter von Elektrofahrzeugen. Die Zahlung erfolgt, weil das Elektrofahrzeug CO2 Emissionen einspart. Die genaue Quote des jeweiligen Jahres wird vom Bund festgelegt und hängt unter anderem mit den ausgestoßenen CO2 Emissionen zusammen, die erfolgt sind. Die genaue Quote ändert sich somit von Jahr zu Jahr. Eine Zahlung erfolgt nicht automatisch, sondern über einen Antrag, der bei Zwischenhändlern einzureichen ist. Die Treibhausgasminderungsquote (THG Quote) schreibt den Unternehmen vor, wie viel sie genau im jeweiligen Jahr bei den Emissionen einsparen müssen. Diese Ausgleichszahlung erfolgt somit von Unternehmen, die Kraftstoffe in den Umlauf bringen, die für schädliche CO2 Emissionen sorgen. Diese kaufen im Rahmen der THG Quote Zertifikate, um einen Ausgleich herzustellen.
5. Wie hoch ist die THG Quote momentan?
Die höchste mögliche THG Quote 2024 ist rein rechnerisch gesehen noch 395 Euro. Viele Fahrzeughalter erhalten etwa 100 Euro, die genaue Summe schwankt stark. Die THG Quote liegt derzeit bei 9 Prozent und lag im Jahr 2022 bei 7 Prozent. In den nächsten Jahren wird die THG Quote steigen, geplant sind 25 Prozent im Jahr 2030. Davon hängt die Höhe der möglichen Zahlung an Fahrzeughalter von Elektrofahrzeugen ab.
6. Was hat sich in 2024 verändert?
Die THG Quote sinkt weiter ab und hat sich entsprechend 2024 weiter verringert. Der Grund dafür ist, dass der Bund die Quote festlegt. Die THG Quote 2024 beträgt 9 Prozent. Durch die höhere Nutzung von fossilen Energieträgern im letzten Jahr hat sich der tatsächliche Anteil der THG Quote 2024 verschlechtert. Das führt zu sinkenden möglichenSummen beim Verkauf des Zertifikats.
Weitere Artikel zur Fuhrparkverwaltung
- Dienstrad: Das sollten Fuhrparkleiter über den Trend wissen
- Corporate Mobility: Unternehmensmobilität ganzheitlich betrachten
- Die Zukunft des Fuhrparks: 5 Tipps für zukunftsträchtiges Flottenmanagement
- Wie OVS ihren Fuhrpark nachhaltig optimiert hat
- Umweltschonung im Fuhrpark: 5 effektive Maßnahmen
- Der Fuhrpark der Zukunft: 5 wesentliche Aspekte
- Abgasnorm Euro 7: Höhere Kosten bei Fahrzeugen erwartet
- E-Mobilität: Nachhaltigkeitsziele für den Fuhrpark setzen
- Das neue Avrios Umwelt-Dashboard: Das erwartet Sie
- Zukunft des Fuhrparks: Avrios auf der Flotte 2022
Lernen Sie Avrios kennen.
Wir erklären Ihnen gerne die Vorteile unserer Fuhrparkmanagement Software. Noch besser ist es jedoch, Sie testen einfach unsere Anwendung für Ihre Flotte