Schadenquote
Im Rahmen einer Versicherung sind Versicherungsprämien wichtig, da diese einen großen Einfluss auf die gesamten Kosten haben. Immer wieder ist in diesem Zusammenhang von der Schadenquote die Rede, die sich stark auf die tatsächlichen Kosten auswirkt. Die Prämienzahlung dürfen die Zahlungen für Schäden nicht übersteigen, um eine wirtschaftliche Arbeitsweise zu gewährleisten. Die Anzahl gemeldeter Schäden und die Höhe der Schadenszahlungen wirken sich direkt auf die Schadenquote aus. Wir stellen die Bedeutung von der Schadenquote, die Berechnung dieser sowie Möglichkeiten zur Verbesserung der Quote im Folgenden vor.
Was Sie in diesem Artikel erfahren:
- Definition und Bedeutung der Schadenquote: Die Schadenquote ist eine wichtige Kennzahl für Versicherungen, die das Verhältnis der Kosten für Schadensfälle zu den Prämienzahlungen darstellt. Sie beeinflusst direkt die Versicherungsprämien und die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens.
- Berechnung der Schadenquote: Die Schadenquote wird berechnet, indem der Schadenaufwand durch die Prämie geteilt und mit 100 multipliziert wird. Eine ideale Schadenquote liegt zwischen 65 und 70 Prozent.
- Senkung der Schadenquote: Um die Schadenquote zu senken, können Maßnahmen wie die Reduzierung der gemeldeten Schäden, effizientes Schadenmanagement, Fahrerunterweisungen und technische Nachrüstungen der Fahrzeuge ergriffen werden. Eine niedrigere Schadenquote hilft, Prämienerhöhungen und mögliche Kündigungen durch die Versicherung zu vermeiden.
Was ist eine Schadenquote?
Die Schadenquote ist für Versicherungen entscheidend. Eine wichtige Berechnung für Versicherungen ist die sogenannte Schadenquote, die Kosten für Schadensfälle ins Verhältnis zu den Prämienzahlungen setzt. Der Schadenquote liegt somit eine recht einfache, jedoch enorm wichtige Rechnung zugrunde. Die Versicherung prüft, wie viel sie an Prämienzahlungen eingenommen hat und wie viel sie für Schäden bezahlen musste. Einsparungen, Optimierungen und mögliche Anpassungen sind zu bedenken. Die Versicherung muss schließlich, wie jedes andere Unternehmen, am Ende wirtschaftlich arbeiten.
Es wäre aber auch nicht ganz passend, als Versicherungsnehmer von einer Schadenquote von 100 Prozent auszugehen. Die Versicherung muss in die Quote noch verschiedene interne Kosten verrechnen. Dazu zählen unter anderem die Kosten für den Standort, für Mitarbeiter sowie weitere betriebliche Nebenkosten. Andernfalls ist eine wirtschaftliche Tätigkeit nicht möglich, wenn die Versicherung nicht in der Lage ist, interne Kosten durch die Einnahmen zu übernehmen. Daher ist es wichtig, dass die Schadenquote möglichst bei unter 100 Prozent liegt. Sonst ist eine wirtschaftliche Arbeitsweise für Versicherungsunternehmen kaum möglich. Das Resultat sind dann in der Regel steigende Versicherungsprämien, die sich negativ auf die Gesamtkosten des Unternehmens auswirken.
Schadenquote berechnen: So geht’s
Die Schadenquote lässt sich verhältnismäßig einfach berechnen. Sie teilen dafür den Schadenaufwand, der entstanden ist, durch die Prämie und multiplizieren diesen Wert mit 100. Es kommt hier aber nicht nur auf die Berechnung an, die wenig aufwendig ist. Vielmehr sollte die Schadenquote nicht zu hoch ausfallen. Von einem Wert von 65 bis 70 Prozent wird je nach Branche, Versicherung und herrschenden Bedingungen gesagt, dass es sich um einen passenden Wert handelt. Höher sollte die Schadenquote nicht ausfallen.
Für die Berechnung der Schadenquote sowie für eine erste Einstufung Ihres aktuellen Status müssen Sie daher die Höhe der gezahlten Prämien genau wie die erstatteten Schadenskosten kennen. Die Höhe der erstatteten Schadenskosten hängen immer mit gemeldeten Schäden zusammen, bei denen die Versicherung eine Zahlung geleistet hat. Schäden, die Sie nicht gemeldet haben, fließen entsprechend nicht in die offizielle Berechnung ein.
Schadenquote Formel
Für die Berechnung der Schadenskosten benötigen Sie die erstatteten Schadenskosten sowie die bezahlten Prämien, um die Formel anzuwenden.
So berechnet sich die Schadenquote:
Ein praktisches Beispiel zeigt die Anwendung:
Wir gehen für das folgende Beispiel von einer Flotte mit 100 Fahrzeugen aus. Es kam im letzten Jahr zu 30 Schäden. Von Unfällen bis hin zu Parkschäden kommen verschiedene Schäden vor. Im Durchschnitt beträgt die Reparatur 2.000 Euro. Die gesamten Schadenskosten betragen damit bei 30 Schäden x 2.000 Euro insgesamt 60.000 Euro. Wir gehen hier der Einfachheit halber von keinem Selbstbehalt aus, der in der Praxis aber in der Regel noch zum Tragen kommt. Für die Flotte wurden Prämien in Höhe von 65.000 Euro bezahlt, was 650 Euro im Durchschnitt für jedes Fahrzeug entspricht.
Für die Schadenquote teilen wir 60.000 Euro / 65.000 Euro * 100 = 92,30 Prozent.
Diese sehr hohe Schadenquote ist in jedem Fall näher zu betrachten und sollte dringend gesenkt werden. Einem anderen Beispiel auf der gleichen Grundlage zufolge fallen Schäden von 45.000 Euro an, die die Versicherung erstattet. Die Rechnung lautet dann wie folgt:
45.000 Euro erstattete Schadenskosten / 65.000 Euro bezahlte Prämien * 100 = 69,23 Prozent.
Das zweite Beispiel zeigt eine Schadenquote, die in jedem Fall eher zu akzeptieren ist. Die Schadenquote schwankt über das Jahr hinweg stark, da immer wieder Unfälle gemeldet und Reparaturen übernommen werden. Es reicht daher im Fuhrparkmanagement nicht aus, diesen Wert nur jährlich zu berechnen oder genauer zu betrachten.
Wichtige Kennzahlen der Schadenquote
Die Schadenquote stellt eine wichtige betriebswirtschaftliche Kennzahl für Versicherungen dar. Dabei sind aber noch weitere Kennzahlen zu beachten, die ebenfalls Auswirkungen auf die Versicherungsbeiträge haben. Die wichtigsten Kennzahlen stellen wir daher vor, um einen gesamten Blick auf die einzelnen Zahlen und deren Bedeutung zu ermöglichen.
Combined Ratio (Schadenkostenquote)
Die Schadenkostenquote nennt sich auch Combined Ratio, es handelt sich dabei um die Summe aus allen Aufwendungen der Versicherung im Verhältnis zu den erhaltenen Versicherungsprämien. Die Schadenkostenquote oder der Combined Ratio ist für Versicherungen ein wichtiger Hinweis, ob sie wirtschaftlich arbeiten oder nicht.
Die Schadenkostenquote berechnet sich wie folgt:
Bruttokostenquote + Bruttoschadenquote = Combined Ratio (Schadenkostenquote)
Die Kennzahl muss für wirtschaftlich arbeitende Unternehmen möglichst gering ausfallen. Ein Wert von höher als 1 (100 Prozent) bedeutet, dass die Versicherung Verluste macht. Diese lassen sich in der Regel durch höhere Einnahmen in Form von steigenden Prämienzahlungen ausgleichen. Oder durch die Kündigung von Vertragspartnern, die übermäßig hohe Versicherungsleistungen benötigen. Die also eine besonders hohe Schadenquote aufweisen.
Bruttokostenquote
Für die Berechnung der gesamten Schadenkostenquote ist die Bruttokostenquote wichtig. Eine andere Bezeichnung für diese Kennzahl ist die Betriebsaufwendungsquote. Dafür werden Ausgaben für Verwaltung und Abschluss der Versicherungen ins Verhältnis zu den eingenommenen Prämien gesetzt. Wichtig ist dabei, dass in der Bruttokostenquote der Aufwand für entstandene Schäden nicht einbezogen wird.
Bruttoschadenquote
Die Bruttoschadenquote ist die bereits vorgestellte Schadenquote. Hier werden erhaltene Prämien mit geleisteten Zahlungen für Schäden ins Verhältnis gesetzt. Wichtig ist dabei noch, dass für die Bruttoschadenquote Netto-Prämien ohne Steuern genutzt werden. Ohne die Bruttoschadenquote lässt sich daher die Schadenkostenquote nicht berechnen.
Bedeutung der Schadenquote für den Fuhrpark
Eine zu hohe Schadenquote führt in der Regel zu Prämienerhöhungen. Hier ist die Seite der Versicherung zu betrachten, die sonst erhöhte Kosten übernehmen muss. Falls die Schadenquote häufig überschritten wird, kann es im schlimmsten Fall zu einer Kündigung durch die Versicherung kommen. Die Schadenquote ist damit aus verschiedenen Gründen eine wichtige Kennzahl, die Sie im Fuhrpark im Blick behalten sollten.
Höhere Versicherungsprämien gehen mit höheren Kosten für den Fuhrpark einher. Die Schadenquote gehört damit zu den direkten Kennzahlen, die zeigen, ob in Zukunft höhere Versicherungsbeiträge aufzubringen sind. Die Kostensenkung im Fuhrpark ist aufgrund hoher Gesamtkosten wichtig, sodass ein Blick auf die Schadenquote von Bedeutung ist. Darüber hinaus zeigt die Schadenquote mit an, ob es zu sehr vielen Unfällen im Fuhrpark kommt. Unfälle können immer passieren und lassen sich nicht vollkommen verhindern. Dennoch unterstützen vorbeugende Maßnahmen und genaue Analysen dabei, in Zukunft weniger Unfälle zu melden. Ein umfassendes Schadenmanagement ist dabei genauso wichtig wie die Senkung von allgemeinen Risiken. Ein möglicher Bedarf für Fahrerunterweisungen und Schulungen lässt sich ebenfalls an der Schadenquote mit ablesen.
In erster Linie bezieht sich die Schadenquote somit auf die entstehenden und zu erwartenden Versicherungsbeiträge. Teilweise ist es sinnvoll, einige Schäden selbst zu übernehmen, um insgesamt höhere Versicherungsprämien zu vermeiden. Darüber hinaus ist die Bedeutung der Schadenquote für das Fahrverhalten sowie für die Bewertung des allgemeinen Risikos im Fuhrpark sehr groß.
Wie kann die Schadenquote gesenkt werden?
Mit dem Verständnis der Bedeutung der Schadenquote stellt sich die Frage, wie sich diese senken lässt. Eine niedrigere Schadenquote bewahrt Sie vor möglichen Kündigungen durch die Versicherung sowie vor Prämienerhöhungen. Sie können in der Regel zwei Wege einschlagen, wenn es um die Senkung der Schadenquote an sich geht.
- Sie melden weniger Schäden bei der Versicherung
- Sie setzen eine reduzierte Rückforderung für einzelne Schäden durch
Nicht jeder entstandene Schaden ist unbedingt an die Versicherung zu melden. Hier ist ein genaues Abwägen wichtig. Doch der allererste Schritt für eine geringere Schadenquote ist die Senkung der anfallenden Schäden an sich. Hier können Sie ansetzen, um von Anfang an ein effizientes Schadenmanagement im Fuhrpark zu betreiben. Führen Sie beispielsweise sehr genau Buch über alle anfallenden Unfälle sowie über beteiligte Personen. Sowohl den Unfallhergang als auch den Fahrer und den Schaden sollten Sie genau dokumentieren. Dadurch erkennen Sie mögliche Wiederholungen.
Ganz egal ob an einer bestimmten Stelle, wie an einer engen Durchfahrt oder einem Zaun, Hindernisse gerammt werden oder ob es sich um Auffahrunfälle handelt. Falls Muster vorhanden sind und Sie diese erkennen, können Sie an diesem Punkt ansetzen. Achten Sie ebenfalls auf Wochentage, an denen vermehrt Schäden auftreten. Es ist möglich, dass Stress sowie ein sehr eng getakteter Zeitplan dazu führen, dass eher ein Schaden entsteht. Mitarbeiter, die auffällig werden, können Sie an Fahrtrainings und jährlichen Schulungen teilnehmen lassen. Dabei sollte das Training mit dem Dienstwagen stattfinden. Wichtig ist schließlich die Handhabung mit diesem speziellen Fahrzeug in Bezug auf Ausmaße, Reaktionen und Fahrweise. Nur bei einer genauen Analyse aller entstandenen Schäden haben Sie die Chance, hier entsprechend vorzubeugen.
Möglicherweise lässt sich die Schadenquote mit senken, wenn Sie Fahrzeuge nachrüsten lassen. So verhindert die Installation einer Freisprechanlage die kritische Nutzung von einem Smartphone am Steuer. Ein Park- oder Abbiegeassistent kann ebenfalls unterstützend wirken. Wichtig ist außerdem, dass die Fahrzeuge regelmäßig gewartet werden. Die Reifen sollten der Jahreszeit angepasst sein, sodass ein regelmäßiger Reifenwechsel die Wahrscheinlichkeit von Unfällen reduziert. Nicht auszuschließen ist außerdem, dass auf einer bestimmten Strecke vermehrt Unfälle auftreten. Hier ergibt die Suche nach Alternativen Sinn. In jedem Fall lässt sich die Schadenquote durch aktives Handeln sowie durch umfangreiche Analysen von entstandenen Schäden positiv beeinflussen.
Schadenquote optimieren mit Avrios
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Durch die zentrale, digitale Fuhrparkverwaltung geht das Schadenmanagement mit deutlich geringerem Aufwand einher. Die Verwaltung und Analyse aller entstandenen Schäden ist problemlos einseh- und umsetzbar. Darüber hinaus lassen sich Muster erkennen, Reparaturkosten fallen schneller auf und die Schäden lassen sich den jeweiligen Fahrern zuordnen. Alles, was Sie vorher manuell umsetzen mussten, ist damit zentral und automatisch möglich. Neben der aktuell berechneten Schadenquote sehen Sie damit, an welchen Stellen Sie für eine Optimierung ansetzen sollten. Auf diese Weise werden Sie nicht von der Kündigung einer Versicherung oder von steigenden Prämien überrascht.
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Zusätzliche Infos zum Thema Schadenquote:
- Kosten senken im Fuhrpark: Versicherungsstrategien überprüfen
- Schadenmanagement: Bis zu 60 Prozent Zeitersparnis durch Digitalisierung
- Schadenmanagement mit Repairfix: So funktioniert es
- Car Policy: Anpassungen bei vermehrtem Home Office
- 10 Tipps & Tricks zur Fuhrparkverwaltung
- Versicherungsmanagement – Schäden richtig behandeln
- Schadenmanagement – Schadenerfassung effizient umgesetzt
- Schadenmanagement
- FERNAO – Zeitersparnis und Transparenz beim Schadenmanagement
- flaschenpost SE – Passgenaue digitale Prozesse unterstützen Wachstum
- UVV
- Schadenfreiheitsklassen
FAQ:
1. Was ist eine Schadenquote und warum ist sie wichtig?
Die Schadenquote ist eine Kennzahl, die die Kosten für Schadensfälle in Relation zu den Prämienzahlungen setzt. Sie ist entscheidend für Versicherungen, da sie die Wirtschaftlichkeit und das Risiko der Versicherungspolice widerspiegelt. Eine niedrige Schadenquote kann zu günstigeren Versicherungsprämien führen.
2. Wie wird die Schadenquote berechnet?
Die Schadenquote wird berechnet, indem der Schadenaufwand durch die Prämie geteilt und dieser Wert mit 100 multipliziert wird. Dies gibt den prozentualen Anteil der Schadenskosten im Verhältnis zu den Prämien an.
3. Welche Faktoren beeinflussen die Schadenquote im Fuhrpark?
Die Schadenquote wird durch die Anzahl und Höhe der gemeldeten Schäden sowie die Höhe der Versicherungsprämien beeinflusst. Ein effizientes Schadenmanagement und präventive Maßnahmen können helfen, die Schadenquote zu senken.
4. Was ist der Unterschied zwischen Schadenquote und Schadenkostenquote?
Die Schadenquote bezieht sich auf das Verhältnis von Schadenskosten zu Versicherungsprämien, während die Schadenkostenquote (Combined Ratio) zusätzlich Verwaltungskosten und andere Ausgaben der Versicherung berücksichtigt. Die Schadenkostenquote gibt einen umfassenderen Einblick in die Wirtschaftlichkeit des Versicherungsunternehmens.
5. Wie kann man die Schadenquote im Fuhrparkmanagement optimieren?
Die Optimierung der Schadenquote kann durch verschiedene Maßnahmen erreicht werden, wie z.B. die Reduzierung der Anzahl der Schäden durch präventive Maßnahmen, Fahrertrainings, regelmäßige Wartung der Fahrzeuge und effizientes Schadenmanagement. Auch die Entscheidung, kleinere Schäden selbst zu tragen, statt sie der Versicherung zu melden, kann die Schadenquote positiv beeinflussen.
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