Wie Sie Vertragsanpassungen verstehen und was Sie tun sollten.
Ein Leasingvertrag, der zwischen dem Leasinggeber und dem Leasingnehmer, also Ihnen aufgesetzt und beidseitig unterzeichnet wird, beinhaltet die vereinbarten Nutzungsrechte. Mit Ihrer Unterschrift binden Sie sich langfristig an eine wichtige finanzielle Verpflichtung. Aus diesem Grund sollten Sie die Leasingverträge vorab genau prüfen und über die gesamte Leasinglaufzeit ein wachsames Auge auf alle Änderungen haben, die sich in Ihrem Unternehmen ergeben. Nicht immer ist eine Vertragsanpassung notwendig.
Sie sollen genauestens recherchieren, ob eine Anpassung für Sie sinnvoll ist oder ob es evtl. nur dazu dient, das Risiko Ihres Vertragspartners zu reduzieren. Dies könnte auch zu erhöhten Mobilitätskosten für Sie führen.
„Bei einer Abweichung von 10 % der vereinbarten Jahreslaufleistung behalten wir (Leasinggeber) uns das Recht vor, den Vertrag anzupassen.“
Quellen: AGBs Leaseplan Punkt 3.12: /, 05.11.2021; AGBs ALD Automotive Punkt V.6: , 05.11.2021; Athlon Car Lease Punkt A.6.3: , 5.11.2021
Was tun Leasingpartner vs. was sollten Sie tun?
Leasinggeber nehmen die oben genannte Klausel in die AGBs in etwa so auf und schützen sich vor bösen Überraschungen. Sie halten sich damit das Recht vor, Risikoeinschätzungen neu zu betrachten und auf den Kunden umzulegen. Beispiel: Vor dem ‚Abgasskandal‘ wurden VW Fahrzeuge anders eingeschätzt als nach der Bekanntgabe der Affäre. Diese Abweichung kann das Leasingunternehmen im Vertrag nachträglich anpassen. Zulasten für den Leasingnehmer.
Bevor Sie in Verhandlung einer Vertragsänderung gehen, sollten Sie zwingend alle Details durchrechnen und dem unterzeichneten Vertrag gegenüberstellen. Prüfen Sie alles ganz genau und dokumentieren Sie alle Veränderungen, die über die Laufzeit des Leasingvertrags aufgetreten sind; Umzug, Änderung des Einsatzgebietes, erhöhte Anzahl der Projekte, saisonale Schwankungen usw. Ganz besonders sollten Sie auf die gefahrenen Kilometer der Fahrzeugnutzer achten.
Anmerkung: Es gibt eine Toleranz, die bei +/- 2.500 Kilometern liegt. Wenn Sie sich bei der Über- oder Unterschreitung der gefahrenen Laufleistung befinden, vermeiden Sie weitere Kosten.
Anpassung: Verlängerung des Leasingvertrags
Eine Vertragsverlängerung, sprich eine Vertragsanpassung, wird meist dann vereinbart, wenn sich die Lieferzeit des neuen Fahrzeugs verspätet. Es kann auch passieren, dass Ihre Mitarbeiter die Bestellung des Fahrzeugs zu spät abgegeben haben und sie den Leasingvertrag bis zur Lieferung des neuen Fahrzeugs verlängern müssen.
Sie sollten zur Vermeidung dieser Anpassung, die evtl. Lieferzeitengpässe bei den gewünschten Fahrzeugmodellen im Auge behalten. Wenn Sie sehen, dass die Lieferung eins bestimmten Fahrzeugs länger dauern könnte, sollten Sie dieses frühzeitiger als die anderen Fahrzeuge bestellen. Sie sollten somit schon Monate vor Beendigung des Vertrages evtl. Model-Wünsche bei den Nutzern der Firmenfahrzeuge erfragen. Nur somit verhindern Sie, dass der Mitarbeiter die vereinbarte Leasinglaufzeit überschreitet, weil die Engpässe bei der Lieferung des neuen Leasingfahrzeugs nicht bedacht wurden. Erinnern Sie Ihre Mitarbeiter früh genug daran, dass die Bestellung des Fahrzeugs in Auftrag gegeben wird.
Auch wenn Sie all diese Maßnahmen einführen und sie penibel beachten, kann es passieren, dass Sie nicht um eine gewisse Zeitspanne herumkommen, indem ein Ersatzfahrzeug evtl. eine bessere Alternative wäre als eine Vertragsverlängerung. Sie sollten somit auch immer ein oder mehrere Poolfahrzeuge in der Hinterhand haben.
Tipp: Auch die Matrixkalkulation kann eine Alternative darstellen. Im dritten Teil dieser Blog-Reihe werden wir Ihnen dieses Thema näher erläutern.
„Achten Sie auf Lieferzeitengpässe bei neuen Firmen-Fahrzeugen und darauf, dass Ihre Mitarbeiter rechtzeitig die neue Bestellung in die Wege leiten.“
Wie vermeiden Sie Vertragsverlängerungen?
Die beste Vorgehensweise, um eine Vertragsanpassung zu vermeiden, ist, den vereinbarten Vertrag genau zu befolgen. Sie sollten vor Vertragsabschluss wissen, wie viel (oder wenig) Kilometerleistung Ihr Fahrzeugnutzer benötigt. Sie sollten auch dokumentieren, ob bei dem Fahrer saisonale oder projektbezogene Schwankungen vorkommen? Wenn Sie das wissen, dann werden plötzliche hohe Überschreitungen der Kilometer Sie nicht aus der Ruhe bringen. Solle vom Leasinggeber eine Vertragsanpassung vorgeschlagen werden, überprüfen Sie ganz genau, ob dies für Sie sinnvoll wäre, und achten Sie auf die Transparenz. Lassen Sie sich, wenn nötig, vor Unterzeichnung von Experten beraten. Nicht nur die gefahrenen Kilometer sollten von Ihnen dauerhaft ermittelt und abgeglichen werden, halten Sie auch die Rückgabe- und Bestellzeiten für neue Fahrzeuge im Auge. Arbeiten Sie in Ihrem Fuhrpark möglichst mit Poolfahrzeugen, auf die in der Not zurückgegriffen werden können. Dieses Backup kann Ihnen viel Arbeitszeit und auch unnötige Kosten sparen.
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