Schadenkosten optimieren - Teil 2/2
Der Zusammenhang zwischen Schadenkosten und Versicherungsprämien sind besonders wichtig im Fuhrpark. Wir schauen uns an, wie Sie Ihre Schadenkosten optimieren können.
Reparaturen, Statistiken & Fahrer
Im ersten Artikel dieser Reihe– Schadenkosten optimieren Teil 1/2 - haben wir den Zusammenhang zwischen Versicherungsprämien und Schadenkosten beleuchtet. Zusammengefasst kann gesagt werden, dass sich die Versicherungsprämien erhöhen, wenn die Schadenkosten steigen. Selbst, wenn es mit einem gewissen Zeitversatz geschieht.
Reparaturen
Wenn man sich mit den Schadenkosten intensiv beschäftigt, muss man sich zwangsläufig auch mit den Reparaturen in der Fahrzeugflotte auseinandersetzen. Denn Versicherungsprämien steigen nicht nur, wenn man die Schadenquote übersteigt, sie kann sich auch senken, sollten weniger Schäden gemeldet werden. Dieses Thema möchten wir in diesem Artikel genauer beleuchten.
✔️ Wie lassen sich Ausgaben für die Versicherung und Schäden reduzieren?
✔️ Welchen Beitrag leisten diese zu den Gesamtkosten einer Fahrzeugflotte?
#1 Rechenbeispiel
Verdeutlichen wir den Sachverhalt mit einem Rechenbeispiel aus der Praxis.
Gehen wir von einer Standardfahrzeugflotte mit 100 Fahrzeuge aus. Durchschnittlich geschehen 20 - 40 Schadenereignisse pro Jahr. Hierzu zählen Steinschlag, Wildunfälle, Parkschäden sowie kleine und große Unfälle. Die Schadenreparatur liegt durchschnittlich zwischen 2.000 – 2.500 Euro, mit einer Selbstbeteiligung zwischen 200 – 500 Euro.
Flottengröße100 FahrzeugeØ Kosten pro Schaden€ 2.300Selbstbehalt pro Schaden€ 300Ø Anzahl Schäden pro Jahr30x Zielschadenquote65 % *Schadenquote: siehe Artikel 'Schadenkosten optimieren Teil 1/3
Aus den in der Übersicht genannten Rahmenbedingungen lassen sich folgende Versicherungsprämien errechnen.
Wenn man diese Berechnung mit den durchschnittlichen Werten zugrunde legt, ergibt sich ein Versicherungsbeitrag pro Fahrzeug und Monat von 77 Euro. Darüber hinaus entstanden Selbstbeteiligungskosten in Höhe von 9.000 Euro.
Kostensenkung bei Reparaturen
Wer die Kosten für die Versicherungsprämie und auch den Selbstbehalt senken möchte, muss sich mit den entstandenen Schäden, dem Unfallhergang und den Reparaturen beschäftigen. Denn nur wenn die Schäden pro Jahr in der Fahrzeugflotte reduzieren kann, mindert somit die Kosten. Außerordentliche Kosten, wie zum Beispiel Schadenersatz, fehlender Versicherungsschutz usw. werden hier ausgeschlossen.
Möglichkeit Nr. 1
Führen Sie akribisch Buch über jeden Schaden, der verursacht wurde. Finden Sie die Ursache:
- Mangelnde Konzentration (Ablenkung durch das Herumhantieren mit dem Smartphone, notwendige Unterlagen, Stress <zu viele Fahrten>)
- Nicht ausreichendes Equipment beim Fahrzeug (Rückfahrkamera, keine passenden Winterreifen, Freisprechanlage usw.)
- Fahrstrecke ist zu herausfordernd für den Fahrer (alternative Strecken ermitteln)
- Mangelndes Fahrkönnen – hier können Fahrsicherheitstrainings angeboten werden
Wenn Sie anhand Ihrer Dokumentation die Ursachen sowie dann die möglichen Gegenmaßnahmen ermitteln können, lassen sich im ersten Schritt die Anzahl der Schäden pro Jahr reduzieren.
Möglichkeit Nr. 2
Wenn Sie noch so sehr versuchen, die Ursachen für die Entstehung von Schäden mit Gegenmaßnahmen zu vermindern, es werden dennoch Reparaturen in Ihrer Fahrzeugflotte nötig sein. Sie können sich dann einmal die Kosten Ihrer Kfz-Werkstatt genauer ansehen. Versuchen Sie, die Kosten für die Werkstatt zu senken.
Aus diesem Grund muss zwingend bei jedem Schaden ein Kostenvoranschlag in Auftrag gegeben werden. Zudem sollten Sie die Rechnung nach Abschluss der Reparatur genau prüfen. Vermeiden Sie es auch, dass die Versicherung sich direkt an die Kfz-Werkstatt wendet. Es kann durchaus passieren, dass die Werkstatt in diesen Fällen einen Maximalbetrag in Rechnung stellt – zulasten für Sie. Für die Kfz-Werkstatt ist dies ein gutes Geschäft. Vermeiden Sie dies um jeden Preis!
Administrative Abwicklung
Sie werden nicht drum herumkommen, Kostenvoranschläge genauestens zu prüfen und ggf. mit dem Werkstattpartner Konditionen zu verhandeln. Verschaffen Sie sich einen detaillierten Überblick über alle Reparaturen und den dafür bezahlten Kosten. Vielleicht ist es für Sie möglich, dass Sie sich auf wenige Werkstattpartner konzentrieren können, dies macht Ihnen eine Verhandlung mit optimalen Konditionen und den gewünschten Rabatten einfacher.
„Vermeiden Sie es um jeden Preis, dass die Versicherung sich direkt an die Kfz-Werkstatt wendet.“
#2 Rechenbeispiel
Wenn Sie sich jetzt vielleicht zu Recht denken, dies ist für Sie ein zu großer administrativer Aufwand und lohnt sich die von Ihnen zusätzlich investierte Zeit, dann lassen Sie es uns mit einem Rechenbeispiel veranschaulichen.
Gehen wir einmal davon aus, dass Sie es mit den oben genannten Gegenmaßnahmen geschafft haben, drei Schäden pro Jahr zu verhindern. Zudem ist es Ihnen gelungen, 15 % der Reparaturkosten zu reduzieren.
Berechnung
Daraus ergeben sich pro Jahr 27 Schäden zu durchschnittlich 1.955 Euro, bei einem gleichbleibenden Selbstbehalt.
Anstelle von 77 Euro an Versicherungsprämie werden nun 57 Euro pro Fahrzeug und Monat fällig, knappe 26 % weniger. Zudem reduzieren Sie die Kosten für den Selbstbehalt um 10 %. Zusammengefasst können damit die Kosten für Schäden und der Versicherungsprämie um ca. 24 % reduziert werden.
Selbstverständlich handelt es sich hierbei um ein hypothetisches Rechenbeispiel und Versicherer werden nicht unmittelbar Prämien senken, da auch noch weitere Faktoren wie die Risikobeurteilung zum Tragen kommen.
Deutlich wird aber allemal, dass mit wenig Aufwand große Ergebnisse erzielt werden können.
Tipp: Führen Sie akribisch Buch über jeden Schaden, der verursacht wurde.
Fazit
Auch wenn es sich hier nur um durchschnittliche und hypothetische Berechnungen handelt, wollten wir damit verdeutlichen, wie Sie die Kosten für Ihr Unternehmen reduzieren können. Welche Möglichkeiten Ihnen hiermit geboten werden, die Ihnen evtl. im täglichen Alltagsstress nicht präsent sind. Auch wenn es sich im ersten Moment so anhört, als hätten Sie damit Mehrarbeit, wird sich eine genaue Buchführung der Schäden auf lange Sicht für Sie auszahlen. Dokumentieren Sie den Unfallhergang sowie die Reparaturen (Kostenvoranschläge, Rechnungen) und implementieren Sie die oben genannten Gegenmaßnahmen.
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