E-Mobility erfolgreich in die Flotte integrieren –was muss ich beachten?
Wir zeigen Ihnen was Sie für die erfolgreiche Integration von E-Mobility in die Flotte tun müssen - und was Sie dabei beachten sollten. Außerdem erfahren Sie mehr über gute Gründe, die für eine Umstellung auf E-Mobilität sprechen.
Wieso überhaupt E-Autos im Fuhrpark? Wie und wo werden die Autos geladen? Wer im Unternehmen sollte elektrisch fahren? Welche Förderungen und Anreize gibt es? Und was kostet es? Wenn Sie sich eine dieser Fragen in der Vergangenheit bereits gestellt haben, sind Sie hier genau richtig. Der folgende Artikel soll Ihnen ein paar Denkanstöße mitgeben, wenn es darum geht, ob und wie Sie E-Mobility erfolgreich in die Flotte integrieren können und was Sie beachten müsse.
Zunehmende Bedeutung
In Deutschland haben bei den PKWs die Plug-in-Hybride (6.9%) und Fahrzeuge mit Elektroantrieb (6.7%) bereits über 13% aller Neuzulassungen in 2020 ausgemacht.
Wir bei Avrios nehmen die zunehmende Bedeutung alternativer Antriebe auch bei unseren Kunden wahr. Gemessen an allen verwalteten PKWs machen alternative Antriebe gesamt bisher zwar nur rund 7% der mit Avrios verwalteten PKWs aus. Betrachten wir jedoch die in 2020 erfassten Fahrzeuge, sind es da bereits 13% – der Trend zeigt also nach oben. Diese Verschiebung geht vor allem zu Lasten der Dieselfahrzeuge.
Sollte Sie also bisher das Thema E-Mobility noch nicht in Ihrem Fuhrpark berücksichtigt haben, lohnt es sich, einige Überlegungen anzustellen.
Verschiedene alternative Antriebe
Neben den herkömmlichen Antrieben mit Benzin oder Diesel gibt es bereits eine Reihe alternativer Antriebe. Dazu zählen vor allem auch der Plug-in-Hybrid und des Elektroauto mit Batterie. Auf diese wollen wir uns hier fokussieren. Weitere Antriebe wie Vollhybrid, Mild-Hybrid, Elektroauto mit Wasserstoff oder CNG lassen wir hier außen vor, da diese i.d.R. im Alltag für PKWs (noch) nicht massentauglich sind.
Plug-in-Hybrid: Kombination aus einem oder mehreren Elektromotoren mit einem Verbrennungsmotor (meistens Benziner)
Elektroauto mit Batterie: Reiner Batteriebetrieb ohne zusätzlichen Verbrennungsmotor.
Aktuelle Förderungen für Fahrzeuge im Überblick (in Deutschland)
Deutschland hat sich ambitionierte Klimaziele gesetzt und da der Verkehr mit seinen CO2-Emissionen einen wichtigen Hebel darstellt, um die Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren, stehen zahlreiche Förderungsmöglichkeiten sowohl für Privatpersonen als auch Unternehmen zur Verfügung.
Geldwerter Vorteil:
Diesel oder Benziner werden bei geschäftlicher und privater Nutzung des Firmenfahrzeugs mit 1% des Listenpreises als geldwerter Vorteil versteuert. Mehr zur Berechnung des geldwerten Vorteils finden Sie in unserem Blogartikel hier. Für Plug-in-Hybride wird der Satz zur Berechnung auf 0.5% reduziert, bei Elektroautos mit Batterie sogar auf 0.25% (bis zu einem Fahrzeugpreis von 60.000 EUR). Das bedeutet eine erhebliche Entlastung des Arbeitnehmers.
Innovationsprämie oder Umweltbonus:
Hier wurden die Prämien Ende 2020 nochmals erhöht. So können Sie für den Kauf eines Plug-in-Hybrids bis zu 6.750 EUR und für das Elektroauto bis zu 9.000 EUR an Prämie beantragen. Es ist eine Förderung bei Kauf und bei Leasing möglich.
Darüber hinaus ist das Aufladen des Fahrzeugs beim Arbeitgeber für den Arbeitnehmer steuerfrei. Für Elektroautos gilt zudem eine Befreiung von der Kfz-Steuer für die Dauer von 10 Jahren.
Detaillierte Informationen dazu finden Sie beim BAFA oder auch dem ADAC.
Aspekte wie TCO, Ladeinfrastruktur und Car Policy
TCO oder Gesamtkostenbetrachtung
Um eine wirtschaftliche Betrachtung zu ermöglichen, empfehlen wir, die Gesamtkosten eines Fahrzeugs zu analysieren – wie viel kostet mich ein Fahrzeug pro gefahrenem Kilometer. Dafür sind zum einen die Fixkosten relevant, d.h. Anschaffungspreis, Abschreibung oder Finanzierungsrate, Steuern, etc. Darüber hinaus sind die variablen Kosten wichtig, diese sind von der Fahrleistung abhängig. Darunter fallen Wartung, Reparaturen, Reifen, Versicherung, etc. Wichtig für den Vergleich von E-Mobility mit herkömmlichen Antrieben sind aber auch Förderungen und steuerliche Aspekte.
Die Simulation und der Kostenvergleich sollten darüber hinaus für vergleichbare Fahrzeugmodelle und anhand eines definierten Fahrprofils erfolgen, also wie viele Kilometer, wie lange ist die Laufzeit, welche Strecken werden üblicherweise gefahren.
So können Fahrprofile mit rund 30km Arbeitsweg und Laden tagsüber beim Arbeitgeber und nachts bei Arbeitnehmer zuhause für einen Plug-in-Hybrid sprechen. Dieser verfügt zwar über zwei Antriebe, die gewartet werden müssen und für mehr Gewicht und damit mehr Verbrauch führen. Bei diesem speziellen Fahrprofil macht jedoch die Nutzung der elektrischen Fahrleistung (bis ca. 50km bei den meisten Modellen) sehr viel Sinn.
Elektroautos mit Batterie hingegen kommen mit nur einem Antrieb aus, und verursachen i.d.R. so deutlich weniger Wartungsaufwand. Allerdings spielt hier die Infrastruktur eine noch wichtigere Rolle. Für Fahrer, die sich häufig auf längeren Strecken und fernab der nächsten schnellen Lademöglichkeit befinden, wäre das also nicht unbedingt der ideale Antrieb.
Es lohnt sich immer, die Tagesleistung und nicht die Gesamtlaufleistung des Fahrzeugs anzuschauen, um den idealen Antrieb auszusuchen.
Ladeinfrastruktur
Für Fahrer sind die wichtigsten Ladepunkte zuhause und am Arbeitsplatz. Aus Unternehmenssicht ist es also wichtig, beide Lademöglichkeiten zu evaluieren und die Verfügbarkeit v.a. am Firmenstandort sicherzustellen. In beiden Fällen ist eine fachmännische Installation notwendig und bei Ladepunkten mit mehr als 11kW Leistung braucht es zudem die Genehmigung des Netzbetreibers. Auf keinen Fall sollten E-Autos dauerhaft über eine haushaltsübliche Steckdose geladen werden, da das Risiko einer Überhitzung und des Kabelbrandes besteht.
Für das Einrichten privater Ladepunkte gibt es verschiedene Förderungen einzelner Bundesländer sowie das Programm der kfW mit 900 EUR Förderung zur Einrichtung einer Wallbox. Die Bedingungen sind 11kW Ladeleistung, 100% Strom aus erneuerbaren Serbien und eine intelligente und steuerbare Ladestation.
Für Ladepunkte im Unternehmen hingegen gibt es ebenfalls von der kfW Finanzierungsmöglichkeiten für den Kauf von Elektro-, Hybrid- und Brennstoffzellenfahrzeuge, für Ladestationen für Elektroautos sowie Betankungsanlagen für Wasserstoff.
Aber Achtung – gerade bei alternativen Antrieben wie Plug-in-Hybriden und Elektroantrieb ist die Ladung mit Strom aus erneuerbaren Energien essentiell – ansonsten entspricht der ökologische Fußabdruck eher dem eines Fahrzeugs mit herkömmlichem Antrieb.
Car Policy
E-Mobility ist oft noch nicht Teil der Car Policy. Beantworten Sie für Ihr Unternehmen Fragen wie
- Hat unser Unternehmen eine Strategie, CO2-Emissionen im Fuhrpark zu senken? Sehen wir einen bestimmten Fahrzeugmix im Fuhrpark vor? Achtung hier bzgl. “Greenwashing”: Nur wenn Plug-in-Hybride auch tatsächlich sachgemäß genutzt werden (Stichwort elektrische Reichweite nutzen) und die elektrischen Fahrzeuge mit Ökostrom geladen werden, hat dies erst signifikanten Einfluss auf den ökologischen Fussabdruck.
- Wer bekommt ein Fahrzeug mit alternativem Antrieb?
- Was sind die Gesamtkosten, was sind unsere Rahmenbedingungen?
- Wie stellen wir Ladeinfrastruktur sicher?
- Abrechnungssysteme – wer bezahlt wie das Laden?
- Bedürfnisse bestimmter Fahrprofile – für wen macht ein solches Fahrzeug Sinn?
- Welche Bedingungen legen wir fest – Montage Ladepunkte beim Arbeitnehmer, Nachweis sachgemäßer Nutzung von Plug-in-Hybriden, etc.?
Fallstricke vermeiden
Um also die E-Mobility erfolgreich in die eigene Flotte zu integrieren, sind folgende Themen zu beachten, um Stolpersteine zu vermeiden:
- Strategie festlegen – Stichwort Ziele des Unternehmens und Vermeidung “Greenwashing”
- E-Mobility in die Car Policy des Unternehmens aufnehmen
- Abklären, welche Fahrer und Fahrprofile für alternative Antriebe infrage kommen
- Zahlung und Abrechnung des Ladens klären
- Fachmännische Montage und Ladeinfrastruktur beim Fahrer zuhause und am Firmenstandort sicherstellen
- Gefährdungsbeurteilung nach §5 Arbeitsschutzgesetz vornehmen und Fahrer entsprechend unterweisen
- Rettungsdatenblätter im Fall von Unfällen im Auto hinterlegen
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Gute Fahrt!
Nicht nur im Zusammenhang mit E-Mobility ist die TCO- (Total Cost of Ownership) oder Gesamtkostenbetrachtung wichtig. Haben Sie den vollständigen Überblick über Ihrer tatsächlichen Kosten je Fahrzeug und je Kilometer? Avrios hilft dabei, alle Ihre Daten zusammenzuführen und für die nötige Transparenz zu sorgen.
Starten Sie noch heute mit Ihrem kostenlosen Avrios-Account – für mehr Transparenz und bessere Kontrolle im Fuhrpark!
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