Preisanstieg bei Ladestrom wirkt sich auf E-Mobilität aus
Der Preisanstieg bei Ladestrom ist angesichts der stark steigenden Strompreise nicht weiter überraschend. Erfahren Sie, wer Kosten für den Ladestrom in welchem Ausmaß erhöht hat.
Die Verbreitung der E-Mobilität im Allgemeinen wird stark durch den spürbaren Preisanstieg bei Ladestrom beeinflusst. Zwar steigt das Angebot an erreichbaren Ladesäulen immer weiter an, doch jede Ladung für das Elektroauto ist mittlerweile mit höheren Kosten verbunden. Allgemein steigende Energiepreise legen Anbieter auf die Verbraucher um, sodass ein Preisanstieg bei Ladestrom unaufhaltsam erscheint.
Ursachen für erkennbare Preisanstiege bei Ladestrom
Entscheidend ist nicht nur ein Blick auf die aktuellen Kosten für den Ladestrom, sondern genauso auf die Ursachen der deutlichen Preisanstiege. Die Ursachen sind jedoch einfach nachvollziehbar, da durch steigende Strompreise in ganz Europa Maßnahmen von allen Seiten entscheidend sind. In Folge des Angriffs von Russland auf die Ukraine ist seitdem eine starke Erhöhung der Energiekosten zu beobachten. Diese reduzieren sich bei weitem nicht allein auf Deutschland. In anderen europäischen Ländern sind genauso erhöhte Kosten zu beobachten. Der Preisanstieg bei Ladestrom ist daher als direkte Reaktion auf die Energiekrise sowie auf steigende Kosten für den Strom zu verstehen. Mit einer Entspannung der Lage sowie der Kosten ist entsprechend erst einmal nicht zu rechnen.
Trends bei Kosten für den Ladestrom
Bereits seit einigen Monaten ist bei öffentlichen Supermärkten ein starker Trend weg von kostenlosen Angeboten bei Ladestrom zu beobachten. Der Trend geht zwar hin zu einem stärkeren Ausbau der Ladeinfrastruktur mit Fokus auf Schnellladestationen insgesamt. Dafür müssen Nutzer jetzt wesentlich häufiger für die Nutzung der Ladestationen bezahlen als es zuvor der Fall war. Grundsätzlich geht der Trend beim Ladestrom in Richtung einer stärkeren Versorgung mit besserem Ausbau der Ladeinfrastruktur insgesamt.
Allerdings sind die Folgen der Energiekrise langsam aber sicher auch beim Ladestrom deutlich erkennbar. Allgemein steigende Energiekosten führen nicht nur in Unternehmen sowie in Privathaushalten zu deutlich steigenden Kosten für Strom und Gas. Gleiches ist bei der Verwendung von Ladestrom zu beobachten. Anbieter können gar nicht anders als zu reagieren und passen ihre Preise an, um keinen Nachteil durch die immer weiter steigenden Energiekosten zu erhalten. Gleichzeitig sind nicht nur öffentliche Ladestationen mit höheren Kosten bei einer Benutzung verbunden. Durch steigende Energiekosten im Allgemeinen ist die Nutzung von heimischen Wallboxen, falls vorhanden, ebenfalls mit höheren Kosten verbunden. Dieser Trend ist nach und nach bei allen namhaften Anbietern feststellbar, die ihre Preise entsprechend anheben.
Neben den beiden im Folgenden genauer vorgestellten Anbietern haben in den letzten Wochen bereits weitere Anbieter die Kosten für den Ladestrom erhöht. So hat beispielsweise Tesla die Nutzung der Supercharger Ladesäulen erneut erhöht. Mittlerweile kostet der Ladevorgang in Deutschland zwischen 0,69 EUR und 0,71 EUR pro Kilowattstunde. Das entspricht in letzter Zeit einer Erhöhung von rund 20 Prozent. Der Preisanstieg bei Ladestrom ist genauso bei EWE Go, Fastned und Maingau Energie beobachtet worden. Es ist daher davon auszugehen, dass es sich um einen Trend handelt, bei dem nach und nach alle Anbieter mitziehen.
{{cta-de-4="/cms-components"}}
Deutlicher Preisanstieg bei Ladestrom bei Allego
Der Anbieter Allego ist eine Tochter des Stromnetzbetreibers Alliander aus den Niederlanden. Es handelt sich um einen weit verbreiteten Anbieter für Ladestrom, der Fahrern von Elektroautos oftmals gut bekannt ist. Zum 7. Oktober trat jetzt bereits die zweite Preiserhöhung im Jahr 2022 in Kraft. Es handelt sich um einen deutlichen Preisanstieg bei Ladestrom, der sich wie folgt zusammensetzt:
- Normalladen bis 22 kW: 0,60 EUR pro Kilowattstunde (vorher 0,47 EUR)
- Schnellladen bis 50 kW: 0,75 EUR pro Kilowattstunde (vorher 0,70 EUR)
- Ultraschnellladen mit mehr als 50 kW: 0,85 EUR pro Kilowattstunde (vorher 0,75 EUR)
Die vorgestellten Preise gelten für Deutschland. Im europäischen Ausland ist Allego ebenfalls vertreten, fordert jedoch teilweise noch höhere Preise. In Frankreich beispielsweise kostet das Ultraschnellladen nach dieser Preiserhöhung bereits 0,98 EUR pro Kilowattstunde, womit der höchste Preis bei den vertretenen Ländern vorhanden ist. Die erste Preiserhöhung im Jahr 2022 erfolgte erst Anfang September. Vorher lagen die Kosten je nach Ladestrom zwischen 0,43 und 0,68 EUR pro Kilowattstunde. Der Preisanstieg bei Ladestrom ist damit deutlich spürbar und macht sich sicherlich finanziell bemerkbar. Der Anbieter begründet die starken Preiserhöhungen durch die steigenden Energiepreise in ganz Europa.
Ladestrom bei Shell wird teurer
Von Shell Recharge gibt es nach Angaben des Anbieters in ganz Europa 275.000 Ladestationen. Seit dem 28. September 2022 ist der Ladestrom bei Shell Recharge ebenfalls teurer. Derzeit kostet eine Kilowattstunde 0,64 EUR anstatt wie bisher 0,59 EUR. Bei Roaming-Partnern von Shell Recharge können Fahrer ihre Fahrzeuge ebenfalls aufladen. Dafür ist eine Roaming-Gebühr von 0,74 EUR anstatt wie bisher von 0,64 EUR pro Kilowattstunde erforderlich. Die Kosten für die Nutzung der Schnellladesäulen haben sich nicht verändert und bleiben bei 0,81 EUR.
Wichtig ist bei Shell Recharge der Wegfall der bisher ebenfalls möglichen Minutentarife. Es ist jetzt ausschließlich möglich, per Kilowattstunde abzurechnen. Darüber hinaus wurde eine neue Blockiergebühr eingeführt. Nach 4 Stunden Ladezeit ist die Blockiergebühr zu entrichten, die 0,10 EUR pro Minute kostet. Maximal 12 Euro kann die Blockiergebühr betragen. Der Gedanke hinter einer solchen Blockiergebühr ist, dass die Ladesäule nicht übermäßig lange oder nach Ende des Ladevorgangs blockiert wird. Eine Option, die bereits von verschiedenen Anbietern auf dem Markt genutzt wird. Diese Zusatzgebühr ist bisher allerdings für die Nutzung der Ladesäulen der Roaming-Partner gedacht. Für Ladestationen direkt von Shell fällt diese Gebühr nicht an.
Fazit: Den Preisanstieg bei Ladestrom in Kalkulationen einbeziehen
Die Tatsache, dass der Anstieg der Energiekosten auf europaweitem Niveau zu einem Preisanstieg bei Ladestrom führt, ist nicht weiter überraschend. Im Vergleich zum starken Anstieg der Spritkosten im Jahr 2022 war der Anstieg der Kosten für den Ladestrom zunächst recht überschaubar. Allerdings zeigen die neuerlichen Preisanstiege deutlich, dass in diesem Winter die Kosten vermutlich weiter ansteigen. Passend dazu sollten nicht nur Privatpersonen, sondern in jedem Fall auch Unternehmen mit E-Flotte die Preisanstiege in ihre Kalkulationen einbeziehen. Andernfalls fällt es schwer, die genaueren Kosten für die Flotte zu berechnen und frühzeitig entgegenzusteuern.
Bei der Verwendung von Ladekarten bei Fahrern von Elektroautos ist ohne Frage zu prüfen, in welchem Ausmaß die gesamten Kosten durch den teureren Ladestrom ansteigen. Eine entsprechende Sensibilisierung der Fahrer ist in diesem Zusammenhang ebenfalls sinnvoll. Die Kosten im Fuhrpark werden im hohen Ausmaß durch steigende Spritkosten sowie durch teureren Ladestrom beeinflusst. Mit der Avrios Fuhrparkmanagement Software behalten Sie nicht nur leichter den Überblick, wenn es zu steigenden Kosten kommt, sondern können diese genauer zurückverfolgen. Auf diese Weise fällt es leichter zu handeln und eventuelle passende Maßnahmen zu ergreifen, um die Kosten insgesamt nicht noch weiter ansteigen zu lassen.
- E-Mobilität in Deutschland: Förderungen und Besonderheiten
- Corporate Mobility: Unternehmensmobilität ganzheitlich betrachten
- Car Policy für Elektro-Fuhrparks: Worauf Sie achten müssen
- E-Mobilität im Fuhrpark: So versichern Sie die E-Flotte
- E-Mobilität im Fuhrpark: Leitfaden für den Umstieg
- Umweltfaktoren E-Mobilität: So umweltfreundlich sind E-Autos
- Elektromobilität und Steuern
- Die neue EU-Batterieverordnung: Auto Akkus werden nachhaltiger
- E-Mobility Fuhrpark: News Mai 2022
- Elektro-Autos für den Fuhrpark: Modelle für 2022